Meine Kinder wissen gar nicht, dass ich Chef bei 3m5. bin. Die wichtigste Erkenntnis zum Thema Arbeitszeitmodelle formuliert Michael Eckstein so: Dass Chefs die Work-Life-Balance ernst nehmen, glauben Mitarbeiter dann, wenn die Firmenführung sie selbst lebt.
Frage Sie haben einen Sohn und eine Tochter und führen außerdem ein Unternehmen, Ihre Frau ist auch berufstätig. Wie klappt dieses Modell?
Michael Eckstein Bei uns gibt es keine Mama-Arbeit und Papa-Arbeit, wir organisieren unseren Familienalltag so, dass wir beide möglichst viel Zeit mit den Kindern verbringen. Ich war ein halbes Jahr mit meiner Tochter in Elternzeit, bei meinem Sohn habe ich sie auch genommen. In den sechs Monaten, in denen ich mit meiner Tochter zu Hause war, hat 3m5. einen großen Gewinnsprung gemacht und ist um 20 Prozent gewachsen. Das ging offensichtlich prima ohne mich. Man ist gar nicht so wichtig, wie man denkt, wenn die Firma gut aufgestellt ist – das nimmt schon mal ganz viel Druck. Meine Kinder wissen übrigens gar nicht, dass ich Chef von 3m5. bin, denn das ist nicht wichtig und soll keinen Stoff für Mein-Papa-ist-Vergleiche bieten. Inzwischen gehen beide in die Schule beziehungsweise in den Kindergarten. In 80 Prozent der Fälle bringe ich sie dorthin und hole sie ab, denn Schule und Kindergarten liegen für mich auf dem Weg und meine Frau fängt morgens zeitig an. Im Büro bin ich meist ab zehn, gegen halb vier mache ich Feierabend, in der Mittagspause fahre ich oft mit Kollegen Rennrad an der Elbe. Damit das alles unter einen Hut passt, habe ich meine Arbeitszeit vor Kurzem auf eine 32-Stunden-Woche reduziert.
F ...und halten diese 32 Stunden auch ein? Denn daran hapert es in der Praxis ja oft.
ME Das kann ich für mich nicht bestätigen, zumal ich nicht mal diese 32 Stunden komplett im Büro verbringe. Work-Life-Balance heißt auch, ein Stück weit abzurücken von der Vorstellung, dass man alles nur in der Firma erledigen kann. Absprachen treffen, über Projektstände sprechen und dergleichen funktioniert am Telefon während der Gassirunde mit dem Hund an der Elbe oder im Homeoffice genauso gut. In der Freizeit bekomme ich eigentlich nie berufliche Anrufe und E-Mails lese ich einfach am nächsten Tag.
Work-Life-Balance heißt auch, ein Stück abzurücken von der Vorstellung, dass man alles nur in der Firma erledigen kann.
F Wer hat Ihre Aufgaben übernommen, die nun nicht mehr in Ihre Wochenarbeitszeit passen?
ME Keiner, ich bin das Thema anders angegangen und habe geschaut, wo ich noch fokussierter arbeiten kann, welche Aufgaben nicht sofort erledigt werden müssen und bei welchen ich überflüssig bin. Als Geschäftsführer werden manchmal Themen an mich adressiert, die bei anderen fachlich viel besser aufgehoben sind und die nur zu mir wandern, weil in vielen Köpfen noch der Gedanke verankert ist: Wichtiges immer zum Chef.
F Was bedeutet familienfreundlich für Sie konkret?
ME Am wichtigsten ist mir, dass jeder sich so viel Zeit für seine Familie oder sein Privatleben nehmen kann, wie er will. Ich habe diese Entscheidung zum Beispiel eines Morgens spontan am Frühstückstisch getroffen. Die Situation war mir zu hektisch, zu bestimmt von außen statt vom Rhythmus der Kinder. Außerdem ist es für die nicht toll, im Kindergarten immer als Letzte abgeholt zu werden. Also habe ich etwas verändert. Interessanterweise ziehen immer andere Mitarbeiter nach, wenn ich mein Arbeitsmodell ändere. Als Chef ist man also gewissermaßen eine Art Role-Model innerhalb der Firma. Und für mich gelten keine anderen Regeln als für unsere Mitarbeiter: Jeder bestimmt seine Arbeitsstundenzahl selbst, die untere Grenze liegt bei 20 Stunden pro Woche. Sie ist außerdem nicht festgemeißelt und kann immer angepasst werden, wenn sich etwas im Leben des Mitarbeiters verändert.
F Wie sieht es mit Überstunden aus?
ME Sind bei 3m5. wirklich eine große Ausnahme. Ein 30-Stunden-Vertrag auf dem Papier hat ja keinen Wert, wenn es in der Realität dann doch immer 35 werden. Und wir koppeln Führungsjobs nicht an eine bestimmte Stundenzahl. Denn wir haben in den letzten Jahren gelernt, dass Arbeitsstunden im Büro und der Erfolg von Projekten nicht unbedingt in Zusammenhang stehen. Ein Beispiel: Eine unserer Führungskräfte hat pro Tag fünf Stunden Zeit, um mit ihrem Team zusammenzuarbeiten. Da denkt man erstmal: nur? Reicht aber, zeigt die Praxis. Übrigens arbeiten bei uns nicht nur Familienmenschen verkürzt. Wir haben auch Singles mit Vier-Tage-Woche. Unser Azubi ist bald fertig und wir wollen ihn übernehmen – im Gespräch dazu hat auch er mir gesagt, dass er nur vier Tage pro Woche arbeiten möchte. Mitarbeiter äußern ihre diesbezüglichen Wünsche aber häufig erst, wenn ganz verschiedene Zeitmodelle normal sind und sie sich damit nicht als bunter Hund fühlen.
Eine Firma, die das nicht versteht, wird in ihrer Entwicklung stehen bleiben, weil sie nicht bereit ist, sich den Änderungen, die das Leben manchmal mit sich bringt, anzupassen.
F Liegt die gute Work-Life-Balance und Familienvereinbarkeit vielleicht daran, dass bei 3m5. überwiegend Männer arbeiten? Studien sagen, dass in Sachen Karriere noch immer hauptsächlich die Frauen zurückstecken.
ME Elternzeit, Kinder und Co. sind bei uns tatsächlich erst in den letzten Jahren ein wichtigeres Thema geworden, aber das liegt eher an den verschiedenen Lebensphasen der Mitarbeiter. Denn bisher nehmen auch alle Männer, die Väter geworden sind, Elternzeit. Und unser Ansatz, dass Kinder keinen Karriereknick bedeuten müssen, gilt genauso für die neun Frauen bei 3m5. Eine unserer Programmiererinnen ist in ihrer Probezeit schwanger geworden. Mir ist wichtig, dass sie in Ruhe und ohne Angst vor einem Jobverlust ihre Elternzeit nimmt. Das erste Jahr im Leben eines Kindes ist so elementar und spannend, das sollte man für keinen Job der Welt verpassen. Es kommt auch vor, dass Mitarbeiter aus anderen Gründen ausfallen, Todesfälle, Trennungen ... Unsere Philosophie dazu ist: Solche unvorhergesehenen Situationen passieren. Niemand hat die Nerven oder Lust, sich in solchen Momenten noch lang zu erklären oder zu rechtfertigen. Eine Firma, die das nicht versteht, wird in ihrer Entwicklung stehen bleiben, weil sie nicht bereit ist, sich den Änderungen, die das Leben manchmal mit sich bringt, anzupassen. Wir können uns so etwas gar nicht leisten, weil wir ohnehin nur jeden zwanzigsten Bewerber nehmen. Und die Besten der Besten arbeiten nicht in einem Umfeld, das sie als reine Leistungserbringer sieht.
F Was wünschen sich Ihre Mitarbeiter in Sachen Work-Life-Balance, welche Modelle werden häufiger?
ME Grundsätzlich wünschen sie sich alle Flexibilität, also dass wir immer dann Dinge ändern, wenn ihre Lebensumstände es erfordern. Viele Mitarbeiter, die Familie haben, machen gern mal einen längeren Urlaub oder sie tauschen Gehaltserhöhungen in Urlaub um. Langfristig ist meine Vision ein Betriebskindergarten, ich fände es schön, wenn die Eltern ihre Kinder in der Nähe hätten und so noch freier in der Ausgestaltung ihres Alltags wären. Inzwischen gibt es 18 Mitarbeiter-Kinder, es lohnt sich also, darüber mal nachzudenken.
F Das schönste Lob, das Michael Eckstein für 3m5. seit Langem bekommen hat?
ME Kam von der Tochter einer Mitarbeiterin beim jährlichen Firmenfest: Hier gäbe es so tolles Spielzeug, dass sie, wenn sie groß sei, definitiv auch bei 3m5. anfange.
Immer mittwochs blicken wir in besonders tiefenentspannte Kollegen-Gesichter: Denn da kommt ein professioneller Masseur in die Villa und knetet in 20minütigen Einheiten alle Rücken, Nacken und Schultern durch, die es nötig haben. Außerdem bieten wir regelmäßig ganz verschiedene Sportevents, haben natürlich einen Kicker und eine Tischtennisplatte, aber auch eine 3m5.-Laufrunde mit eigenem Triathlon-Trainer.
Laut aktuellen Studien nehmen zunehmend mehr Männer nach der Geburt ihres Kindes Elternzeit – die meisten aber maximal zwei Monate. Oft aus Angst, nicht wieder gut in den Job einsteigen zu können. Bei 3m5. positionieren wir uns ganz klar für individuelle Elternzeit nach Wunsch. Denn diese Zeit ist unglaublich kostbar. Deshalb ist klar: Bei uns leidet keine Karriere unter Elternzeit und wir ermutigen alle Eltern, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen. Vorbild sind dabei die Führungskräfte selbst, zum Beispiel Geschäftsführer Michael Eckstein.
Ein 30-Stunden-Vertrag auf dem Papier ist nichts wert, wenn es in der Realität dann doch immer 35 werden. Wir vermeiden Überstunden vehement. Wenn’s aber doch mal vorkommt, gilt: Bei 3m5. kannst du dir jede Überstunde auszahlen lassen oder abfeiern. Außerdem sind Führungspositionen bei 3m5. nicht an eine bestimmte Stundenzahl geknüpft und wir bieten individuelle Homeoffice-Möglichkeiten.
Jeden Sommer heißt es: Alle nach Malle! Wir fliegen zusammen auf die beliebteste Insel Spaniens und verbringen dort mehrere Tage vollgepackt mit Abenteuer, Teamevents und jeder Menge Momenten, die zu Insidern und goldenen Erinnerungen werden. Es ist unsere allerliebste aller liebsten 3m5.-Traditionen.
Uns ist extrem wichtig, dass alle bei 3m5. Erfüllung in ihrer Arbeit finden und sinnerfüllt, eigenverantwortlich sowie stärkenbasiert arbeiten können. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen wir auf das so genannte GallUp-Prinzip. Nach dem Onboarding kannst du dich auf Wunsch von einem unserer teaminternen Coaches dabei unterstützen lassen, deine Stärken voll zu entfalten.
Zum Ende eines jeden Jahres zahlen wir eine Gewinnbeteiligung – denn schließlich arbeiten wir gemeinsam am Erfolg von 3m5. Außerdem bekommst du Prämien für abgeschlossene Weiterbildungen und Zertifikate. Darüber hinaus gibt’s bei 3m5. steuerliche Vergünstigungen wie betriebliche Altersvorsorge, Erholungsbeihilfe, Zuschuss zu Kinderbetreuungskosten sowie Tank- oder Einkaufsgutscheine.
Fahrradfahrer leben gesünder – und bei 3m5. kannst du ein JobRad® leasen. Damit sparst du gegenüber dem herkömmlichen Kauf bis zu 40 Prozent. Darüber hinaus beteiligt sich 3m5. an Versicherung, Inspektion und monatlicher Rate. Das JobRad®-Angebot wurde übrigens eigenständig vom Team eingeführt – an einem FedEx Day
Bei uns gibt es eine Flatrate für Getränke, zweimal pro Woche frisches Obst, eine wöchentliche Smoothie-Lieferung und mehrmals monatlich ein Agenturfrühstück für alle, die Lust darauf haben – immer eine schöne Gelegenheit, zusammenzusitzen, zu quatschen und zu schlemmen. Nagut, ein groooßes Eis-Fach und eine allzeit gut gefüllte Schoki-Schublade haben wir auch. Gesunde Seele ist schließlich ebenso wichtig.
Wie gut wir arbeiten, hängt ganz maßgeblich davon ab, womit – und da gehen die Geschmäcker und Vorlieben weit auseinander. Statt dir also einen Rechner vor die Nase zu setzen, mit dem du nicht glücklich wirst, bekommst du bei 3m5. den Computer deiner Träume, exakt so konfiguriert, wie es für dich passt: Windows, Mac oder Linux, welche Hard- und welche Software? Das entscheidest ganz allein du.
Wir bieten zusätzliche Gesundheitsvorsorge als Benefit an: Denn Gesundheit ist das wichtigste Gut. Klar klingt das nach einem Omi-Spruch, aber Omis haben häufig recht. Deshalb profitieren die 3m5.ler von Zusatzleistungen, die in der gesetzlichen Krankenversicherung nicht enthalten sind. Alle entscheiden individuell, wofür sie ihr jährliches Budget einsetzen, etwa besondere Vorsorgeuntersuchungen oder Zahnprophylaxe. Auch Familienangehörige können diesen Service nutzen.
Ab nach Sydney: Sechs Schülerinnen und Schüler eines Dresdner MINT-Gymnasiums vertreten Deutschland beim internationalen Finale des Wettbewerbs. Wir sponsern die Reisekosten.
Plugins sind nützliche Erweiterungen, die in der Entwicklung Zeit und Geld sparen. Die beliebstesten für das Neos CMS stellen wir Ihnen hier vor.
TYPO3 ist ein Content-Management-System und seit langem ein wichtiger Teil der Open-Source-Community. Damit die immer weiß, wohin sich in Zukunft entwickeln wird, gibt es die TYPO3 Roadmap. Sie beschreibt den Entwicklungsprozess des CMS und dokumentiert zukünftige Ziele und Pläne. Welche wichtigen Aspekte die TYPO3 Roadmap aktuell enthält und was das für Unternehmen bedeutet, die TYPO3 als CMS nutzen, lesen Sie hier.